Ausstellung im Hesperidengarten
Heinrich Glas – Zeichnung und Objekte
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 22. März 2013 um 19.00 Uhr im Café des Hesperidengartens laden wir Sie und Ihre Freunde ein.
Einführung: Dr. Herber Schneidler, Kunsthistoriker
Musik: Stefan Göler (Bratsche und Kontrabass)
Der Zeichner und Bildhauer Heinrich Glas studierte von 1964 – 1970 an der Akademie der Bildende Künste in München und lebt seit 1977 als freischaffender Künstler in Nittendorf bei Regensburg.
Dr. Bernd Meyer, Bonn über sein Werk: „Bestimmend für die Kunst von Heinrich Glas sind seine sensible Offenheit gegenüber dem ästhetischen Reiz der Natur und ein starker Hang zur intellektuellen Verarbeitung spontaner Eindrücke“.
Die Ausstellung ist bis Juni jeweils Freitag, Samstag und Sonntag von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Hesperidengarten, Schnaitterhof 1, 93173 Wenzenbach, Tel. 09407 – 3222.
Mehr Informationen finden Sie unter www.hesperidengarten.de.
Eine Welt aus lauter Linien
Beeindruckender Auftakt: Zeichnungen und Objekte von Heinrich Glas im Hesperidengarten
Regensburg. „Full House“ im Hesperidengarten zum Auftakt einer neuen Ausstellungsserie, die von Trude Donauer kuratiert wird. Die Neugier galt sicher dem attraktiven Ort, aber auch dem Künstler und dem Konzept. „Drinnen & draußen“ könnte man es knapp zusammenfassen. Drinnen im Café Zeichnungen (vor allem), aber auch kleinformatige Malerei. Draußen Skulpturen, Objekte, die im besseren Fall so im Garten- und Landschafts- Ambiente platziert werden, dass eine Win-win-Situation entsteht.
Der Nittendorfer Künstler Heinrich Glas ist Zeichner und Bildhauer. Zwei Passionen, die sich bei ihm ergänzen und verstärken. Worum geht es? Wenn man eine Formel sucht, könnte man sagen: um Impression und Intellekt, um zarteste Sensibilität und robuste Reflexion. Freilich ist Glas kein Künstler, der im Bann der Mimesis-Theorie arbeitet. Ihm geht es nicht darum, eine fertige Schöpfung emphatisch zu imitieren. Was ihn fasziniert, ist der Schöpfungs-Prozess.
Wer seine Zeichnungen sieht, spürt das sofort. Sie sind sehr reduziert, diskret, dezent. Und sie regen die Fantasie des Betrachters an. Glas fordert die Kooperation des Zuschauerauges. Man hat es nicht mit Dingen und Szenen zu tun, sondern mit Weltentwürfen, Blaupausen, Möglichkeiträumen. Glas favorisiert „wilde“ Skizzen, die vieles zulassen. Glas arbeitet mit Ölkreide. mit Graphit, mit Tusche und Bleistift. Vor allem bei den Kreide-Bildern ist es wichtig, dass es sich um Ausschnitte handelt. Glas beseitigt ganz bewusst den Raum, konzentriert das Auge. Die Formen verlieren alles Statische, scheinen zu platzen. In den meisten Zeichnungen dominiert dagegen die Leere, die vorsichtig von Kritzeleien und vereinzelten Farbtupfern definiert wird. Manches erinnert von ferne an Beuys oder Cy Twombly. Manchmal wird bei ihm Meditation zum Movens, zur bewegenden Kraft. Draußen zwei Objekte, die sich so in das Hesperidengarten-Ensemble einfügen, dass man sie sich kaum noch wegdenken mag. Eine bemalte Bronze, fast zwei Meter hoch, ist figurativ-fremd, aber nicht auf eine bedrohliche, sondern auf eine fröhlich-archaische Weise: ein ferner Gast. Und ein Grauguss, den man sich so oder ähnlich auch von Picasso denken könnte, ist ein souveräner Begleiter auf dem Weg zum Café.
Zu sehen ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Cafés im Hesperidengarten in Wenzenbach-Schnaitterhof: Fr., Sa. und So. 9 bis 18 Uhr.
Helmut Hein, Mittelbayerische Zeitung vom 4.4.2013
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